Der mediascout PREMIUM ergänzt das 2-tägige Qualifizierungsangebot mediascout BASIC für haupt- und ehrenamtlich Aktive in der Jugendarbeit. Es finden jährlich 2 PREMIUM-Veranstaltungen zu unterschiedlichen Schwerpunktthemen mit Social-Media-Expert*innen online statt.
Es stehen max. 12 Teilnehmendenplätze zur Verfügung, die Anmeldung ist online über www.ljr.de/termine möglich.
Die Teilnahme ist kostenlos, es werden keine Fahrtkosten erstattet, die Zugehörigkeit zu einem anerkannten Träger der Jugendarbeit ist Voraussetzung für die Teilnahme.
Streit bei WhatsApp, Privatsphärenverletzungen mit dem Smartphone oder das Verbreiten von Nacktbildern - leider kommt es immer wieder zu Konflikten, in denen das Internet eine wichtige Rolle spielt. Viele dieser Konflikte wirken sich auf den Alltag von Kindern und Jugendlichen aus oder haben teilweise sogar dort ihren Ursprung. Wie kann Prävention und Intervention in diesem Bereich aussehen?
Viele Kinder und Jugendliche fühlen sich ohnmächtig, wenn es zu Konflikten im Internet kommt. Konflikte in WhatsApp-Gruppen können eine Dynamik entwickeln, die zu schlaflosen Nächten bis hin zu körperlichen Auseinandersetzungen am Folgetag führen. Manche Mädchen oder Jungen, die die Erfahrung einer massiven Bloßstellung im Internet gemacht haben, trauen sich nicht mehr zur Schule und ziehen sich mehr und mehr zurück. Spätestens, wenn Nacktbilder verbreitet werden, kann es sich um Straftaten handeln.
Viele dieser Konflikte haben einen Bezug zur Schule. Nicht selten sind es Klassenchats bei WhatsApp, die entsprechend eskalieren. Doch kann die Institution Schule nicht allen Kindern und Jugendlichen gerecht werden. Vor allem dann, wenn sich die betroffenen Schülerinnen und Schüler hier keine Hilfe erhoffen, sondern befürchten, dass eine entsprechende Maßnahme ihre Situation eher noch verschlechtern würde, wenden sie sich ggf. an Institutionen der außerschulischen Jugendhilfe und Jugendarbeit.
Doch auch im Rahmen von Ferienfreizeiten oder Veranstaltungen der Jugendarbeit und Jugendhilfe kommt es zu medialen Konflikten mit unmittelbarer Zuständigkeit der betreuenden Pädagoginnen und Pädagogen. In vielen Fällen sind es auch Ehrenamtliche, die hier gefordert sind.
Doch wie soll auf ein Phänomen reagiert werden, dass auf den ersten Blick viel undurchschaubarer wirkt als ein klassischer Konflikt auf dem Schulhof? Wie kann Schlimmeres verhindert werden, wenn problematische Bilder oder Videos plötzlich im Umlauf sind? Wann muss Hilfe von außen geholt werden? Wie kann angemessen mit den betroffenen Opfern und Tätern umgegangen werden, damit ein Konflikt nicht durch die Intervention noch mehr eskaliert und Fronten verhärten? Wo Menschen aufeinandertreffen, entstehen Konflikte. Prävention kann nicht ausschließlich zum Ziel haben, Konflikte zu verhindern. Wichtiger erscheint ein verantwortungsvoller Umgang mit ihnen. Doch wie können Kinder und Jugendliche in der Prävention sensibilisiert werden, engagiert einer Eskalation zu begegnen, die online sehr unüberschaubar wirkt? Welche Strategien von Zivilcourage kann es in sozialen Netzwerken geben?
Der mediascout PREMIUM Online verfolgt das Ziel, den Teilnehmenden zu ermöglichen, unmittelbar auf Konflikte zu reagieren und im Sinne von Sofortmaßnahmen den beteiligten Kindern und Jugendlichen helfen zu können. Sowohl das schnelle Eindämmen einer Verbreitung sowohl von verunglimpfenden Fotos oder Videos als auch eine Intervention von Konflikten in geschlossenen Gruppen bei WhatsApp o.ä. spielen hierbei eine wichtige Rolle. Falsch empfundene Schuldzuweisungen müssen verhindert werden. Darauf aufbauend kann dann langfristig die richtige Strategie entwickelt werden, wie eine geeignete Nachsorge aussehen muss.
Anhand von ausgewählten Fallbeispielen aus dem Erfahrungsschatz von smiley e.V. werden Konflikte analysiert und die Mechanismen einer Eskalation deutlich. Auf dieser Grundlage werden verschiedene Ansätze der Intervention und Prävention diskutiert und bewertet.
Weitere Aspekte des Webinars:
Das Webinar fand in 3 Modulen statt.