Angry Birds ist eines der beliebtesten Spiele, die zur Zeit auf modernen Handys nicht nur von Kindern und Jugendlichen gespielt werden. Bei diesem Spiel müssen Vögel mit ein wenig Geschick auf kleine grüne Schweine katapultiert werden. Dies macht eine Menge Spaß, doch aus Sicht des Datenschutzes ist dieses "App" nicht unbedenklich.
Nachdem man die Nutzungsbedienungen des Spiels akzeptiert hat, erfährt der Hersteller "Rovio" eine Menge über den Nutzer. Unter anderem werden nach Erkenntnissen des Wall Street Journals je nach System Daten wie Standort, Adressbuchkontakte und eine eindeutige Handy-ID an Drittanbieter übermittelt. Vermutlich gilt dies nicht nur für Angry Birds, sondern für einige Apps für IPhone & Co. Ein Großteil der Nutzer wird sich aber gerade bei einem Spiel kaum Gedanken machen, dass der eigene Standort an den Betreiber übermittelt wird. Doch eigentlich darf dies niemanden überraschen, denn es geschieht mit Zustimmung des Users, weil er bspw. im "Android Market" genau darüber informiert wird. Sowohl Android-Smartphones als auch das IPhone bieten an, zu überprüfen, welche Rechte die jeweils installierte "App" bekommt.
Medienkompetenz heißt also in diesem Fall, bewusst auswählen wie und was gespielt wird. Um Jugendliche für diese Thematik zu sensibilisieren, spielt smiley e.V. "Angry Birds" mit Kuscheltieren - also ohne App und somit auch ohne datenschutzrechtliche Bedenken.
Im Rahmen der IdeenExpo 2011 im Zelt des Landesjugendrings Niedersachsen wurde diese Offline-Variante erstmals gespielt - und sorgte für Erstaunen. Fragen wie "Warum bietet Ihr das hier an?" konnten als schöner Einstieg in eine Diskussion um gute Computerspiele ("Angry Birds ist eins!") und verantwortungsvollen Umgang mit Daten ("Macht der Angry Birds Spieler das?") genutzt werden.
Fazit: Angry Birds ist ein fesselndes Spiel. Jeder der es spielt sollte aber wissen, worauf er sich einlässt. Stimmt jemand der Übertragung mancher persönlicher Daten zu, muss dies eine bewusste und nicht unbedingt falsche Entscheidung sein.